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»Vermisst – Monika Trautners 1. Fall« – Bergkrimi

Infos

»Vermisst – Monika Trautners 1. Fall« – Bergkrimi
Leseprobe demnächst
Genre Bergkrimi
erschienen Mai 2016
EAN 9783763370771
ISBN 978-3-7633-7077-1
Verlag Bergverlag Rother
Seiten 200 S.
Preis 12,90 Euro, D
13,30 Euro, A
16,90 SFr
Links

buecher.de, rother.de, amazon.de

Format 13,5 x 20,5 cm
Sonstiges kartoniert

Inhalt

Liam Pratzke ist verliebt, aber seine Angebetete ist nach einem Kletterkurs spurlos verschwunden. Ein Unfall? Selbstmord? Hat der Bergführer etwas damit zu tun? Die Polizei hat die Suche aufgegeben, aber Liam verfolgt weiter Susis Spuren in den Tannheimer und Ammergauer Bergen und macht sogar einen Kletterkurs für Fortgeschrittene, obwohl er vom Klettern keine Ahnung hat. Seine Großmutter Monika Trautner lehrt ihn die Grundlagen – und zeigt dabei Eigenschaften, die man kaum von einer älteren Dame erwartet hätte.

Leseprobe

(→ Download als .pdf)

Susi klappte den Kofferraumdeckel auf. Das Klacken zerbrach die Stille der Nacht. Sie beugte sich über den Kofferraum, zog eine Isomatte heraus und legte sie aufs Autodach; es folgten der Beutel mit dem Schlafsack, ihr Anorak und eine Fleecejacke. Einen Augenblick blieb sie zögernd stehen, den München fahren und morgen früh wieder herkommen? Blödsinn. Das wäre Benzinverschwendung. Und feige. Susi schaute sich um. Weit und breit war kein Auto zu sehen, in dem jemand sitzen könnte.

Der Wald war eine verschwommene Masse. Alles Mögliche mochte sich dort verstecken, etwas unheimlich war das schon. Sie schüttelte das Gefühl ab. Kindliche Ängste. Weder Wölfe noch Bären lebten in den Ammergauer Alpen. Eigentlich war da nur eine Gefahr, und die war gering: Jemand könnte auf dieselbe Idee kommen wie sie und hier einen Schlafplatz suchen. Und dann – na ja, es gab Verrückte.

Ein Stück weiter oben am Wanderweg war die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, praktisch null. Sie ließ das Autoschloss zuschnappen, steckte den Schlüssel in ihre Jeanstasche, klemmte sich ihre Ausrüstung unter den Arm und ging los. Auf dem gerade noch erkennbaren Weg zwischen den Bäumen musste sie ihre Füße vorsichtig setzen. Nach einem kurzen Stück bergauf wurde es heller, und sie trat aus den Stämmen heraus. Vor ihr breitete sich eine große Wiese aus. Bei ihrem ersten Besuch im Frühjahr war sie ein Meer aus Butterblumen, Margeriten und Lichtnelken gewesen. Nun war sie fremd und geheimnisvoll, eine silbergrau schimmern de Fläche im Mondlicht.

Ein paar Schritte vom Waldrand entfernt fand sie einen ebenen Platz mit niedrigem Gras. Sie rollte die Isomatte aus, legte den Schlafsack darauf und kroch hinein. Der Anorak lag neben ihr bereit, falls es ihr in Jeans und Pullover zu kalt würde. Sie knuddelte ihre Fleecejacke zu einem Kopfkissen zusammen und legte sich auf den Rücken. Der Himmel war hell vom Licht unzähliger Sterne. Je länger sie hinaufstarrte, desto größer und leuchtender erschienen sie ihr, sie begannen zu pulsieren, zogen sich zusammen und weiteten sich im Rhythmus ihres eigenen Herzschlags. Lange lag sie so da und schaute.

Sie erwachte in einer Welt aus Silberlicht und Schatten. Ihr Schlafsack war feucht an ihrer Wange, ihr Rücken kalt. Zu träge, um ihren Anorak anzuziehen, drehte sie sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Ein Geräusch drang in ihr Bewusstsein, so leise, dass sie nicht sicher war, es gehört zu haben. Etwas wie ein Rascheln. Ja, da war etwas. Susi richtete sich zum Sitzen auf und lauschte. Im Wald knackte und knisterte es. Sie starrte auf die finstere Mauer der Bäume am Wiesenrand. Hatte sich dort etwas bewegt? Was für ein Tier ...?

Ein splitterndes Geräusch, als bräche ein dürrer Ast. Susi fuhr zusammen. Das musste etwas Großes sein. Ein Fuchs, ein Wildschwein? Ihr Atem ging schnell und flach. Da – zwischen den Bäumen – eine Gestalt löste sich aus der Dunkelheit – sie kam direkt auf sie zu! Schnell zog sie ihre Hände aus dem Schlafsack. Mit fliegen den Fingern nestelte sie am Reißverschluss, verdammt, er klemmte, sie blickte auf, er war fast da, sie wollte weg, nur weg! Keine Chance – ein Mensch stand über ihr. Sein Gesicht verbarg sich unter einer Skimütze mit Augenschlitzen.

Susis Herz raste, sie brachte kaum einen Ton hervor. „Was ... was ...“. Er beugte sich über sie. Sie winkelte ihre im Schlafsack gefangenen Beine an und stieß sie mit aller Kraft gegen seine Knie. Er schrie auf und kippte zur Seite. Susi rollte sich von ihm weg, dabei wischte ihr Gesicht über feuchtes Gras, nun lag sie auf dem Rücken.

Ein massiger Körper stürzte auf sie herab und quetschte ihr die Luft aus den Lungen. Er keuchte über ihrem Gesicht, der Dunst von Schweiß und Leder schlug ihr entgegen. Ihre Handgelenke wurden gepackt und mit enormer Kraft auf den Boden gepresst. Plötzlich ließ der Druck auf Susis Brust nach, ihr Gegner saß rittlings auf ihrer Taille. Susi zappelte und schrie. „Hilfe! Hiiiilfe!“ Er schob ihre Hände seitlich an ihrem Kopf vorbei nach hinten, bis sich ihre Handgelenke berührten, umklammerte sie mit einer Hand und zog mit der anderen etwas aus der Tasche seiner Lederjacke – ein Messer?

Susi wand sich, bäumte sich auf und biss mit aller Kraft in den Unterarm ihres Gegners. Unter ihren Zähnen spürte sie Haut und Muskeln. Warmes Blut quoll ihr in den Mund. Er jaulte auf, ließ sie los. Seine andere Hand stieß auf sie herab. Greller Schmerz fraß sich in Susis Schulter. Vor ihren Augen verschwamm alles, dann tauchte sie ins Dunkle.

== Ende der Leseprobe ==

bisherige Lesungen dieses Krimis

Mittwoch, 30. November 2016, 19 Uhr
Krimi-Lesung mit witzigen Liedern
Ort: DAV Kletter- und Boulderzentrum München-Süd (→ website)

Donnerstag, 01. Dezember, 19 Uhr
Krimi-Lesung mit witzigen Liedern
Alpinsportzentrale Landsberg (→ website)
Ort: 86899 Landsberg, Vorderer Anger 239

Montag, 06. März 2017, 20 Uhr
Bergkrimi-Leseshow mit witzigen Liedern, dazu ein Vorgeschmack zum 2. Fall „Verraten“
Sektion Bayerland
Ort: TGM, Zentralländerstsr. 4, 81379 München, (→ website)

Montag, 03. April 2017, 20 Uhr
Bergkrimi-Leseshow mit witzigen Liedern, dazu ein Vorgeschmack zum 2. Fall „Verraten“
Further Bergwoche
Ort: Hammerschmiede Furth, Voithenberghütte 26, 93437 Furth im Wald (→ website )

 

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